Kurzzeitvermietung Kaminofen Verordnung, Infos für Vermieter einer Ferienwohnung
Der Reiz eines Kaminofens in Ferienimmobilien
Stell Dir bitte einmal vor: Es ist ein kühler Herbstabend, Deine Urlauber kommen gerade von einer langen Wanderung zurück, und was erwartet sie? Ein knisternder Kaminofen, der nicht nur wohlige Wärme, sondern auch eine unvergleichliche Atmosphäre verbreitet. Klingt gut, oder?
Kaminöfen sind echte Stimmungsmacher in Ferienunterkünften. Sie schaffen eine gemütliche Atmosphäre, die die Mieter Deiner Ferienwohnung so schnell nicht vergessen werden. Ob es nun darum geht, nach einem Skitag aufzutauen oder an einem verregneten Sommerabend zu entspannen – ein Kaminofen ist immer eine willkommene Zugabe. Und er hat den unschlagbaren Vorteil, dass er:
- nicht an einen Temperaturfühler gekoppelt ist und
(Welcher Vermieter hatte gerade im Sommer oder in den Übergängen der Jahreszeiten nicht schon das Problem, dass die Gäste meinten es ist zu kalt und der Heizung wurde vom Temperaturfühler „gemeldet“ das es warm genug sei?) - sehr schnell Wärme abgeben kann.
Vorteile eines Kaminofens in der Ferienwohnung Immobilie
Lass uns mal die Vorteile eines Kaminofens in Deiner Ferienimmobilie unter die Lupe nehmen:
- Buchungsmagnet: Ein Kaminofen kann der ausschlaggebende Faktor sein, der Deine Unterkunft von anderen abhebt. Viele Gäste suchen gezielt nach Unterkünften mit diesem gemütlichen Extra.
- Verlängerung der Saison: Mit einem Kaminofen kannst Du Deine Vermietungszeit ausdehnen. Auch in der Nebensaison wird Deine Unterkunft attraktiv für Gäste, die es sich bei knisterndem Feuer gemütlich machen wollen.
- Höhere Preise: Eine Ferienwohnung mit Kaminofen rechtfertigt oft einen höheren Mietpreis. Gäste sind bereit, für diesen Luxus etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Du kannst also mit höheren Mieteinnahmen rechnen.
- Energieeffizienz: Moderne Kaminöfen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch effiziente Heizquellen. Sie können die Heizkosten senken und sind somit auch ökologisch wertvoll.
- Unvergessliche Erlebnisse: Ein Abend am Kaminfeuer bleibt den Gästen in Erinnerung und erhöht die Chance auf positive Bewertungen und Wiederbuchungen.
Nachteile eines Kaminofens oder Kachelofens in der Kurzzeitvermietung
Viele Gäste haben noch nie einen Ofen befeuert. Gerade in den letzten Jahren waren wir häufiger in Unterkünften mit einem Ofen zu Gast und ich war jedes Mal aufs Neue erstaunt darüber, dass es zur Bedienung keinen einzigen Hinweis vorhanden war. Das empfand ich geradezu als gefährlich.
Wie ist Deine Einschätzung dazu?
Was ist bei Feuerstellen zu beachten?
Wie immer, ich erteile keine Rechtsberatung, sondern teile meine Erfahrungen mit Dir 😊
Bei der Kurzzeitvermietung einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses mit Kaminofen sind nach meiner Erfahrung einige wichtige rechtliche Aspekte zu berücksichtigen:
Genehmigung und Zulassung
- Der Kaminofen muss natürlich auch in der Kurzzeitvermietung den aktuellen gesetzlichen Vorschriften entsprechen, insbesondere der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV).
- Der Ofen muss auch in der Ferienimmobilie von einem Schornsteinfeger geprüft und abgenommen sein.
Mietrechtliche Aspekte
Als Vermieter bist du für die Instandhaltung und Wartung des Kaminofens verantwortlich.
Die Kosten für den Schornsteinfeger können als Betriebskosten abgesetzt werden.
Eine klare schriftliche Vereinbarung über die Nutzung und Pflege des Kaminofens sollte im Mietvertrag, den AGB oder der Hausordnung enthalten sein.
Versicherung
Überprüfe, ob deine Versicherung die Nutzung des Kaminofens bei Kurzzeitvermietungen abdeckt.
Erwäge eine zusätzliche Haftpflichtversicherung für mögliche Schäden.
Dokumentation
Führe Buch über Wartungen, Reparaturen und Schornsteinfegerbesuche.
Bewahre alle relevanten Unterlagen und Genehmigungen sorgfältig auf.
Beachte, dass sich die Vorschriften je nach Bundesland und Gemeinde unterscheiden können.
Empfehlungen für Gasthinweise zum Kaminofen
Jetzt wird´s praktisch! Hier sind einige Tipps, wie Du Deinen Gästen den Umgang mit dem Kaminofen erleichtern kannst:
- Sicherheit geht vor: Erkläre deutlich, wie der Kaminofen sicher zu bedienen ist. Stelle einen Feuerlöscher bereit und zeige, wo er sich befindet.
- Holzvorrat: Informiere Deine Gäste, wo sie Brennholz finden und wie viel sie verwenden dürfen. Ein kleiner Vorrat in der Wohnung ist immer eine nette Geste.
- Richtige Belüftung: Weise auf die Bedeutung der richtigen Belüftung hin. Erkläre, wie die Luftzufuhr reguliert wird und warum dies wichtig ist.
- Reinigung: Erteile Anweisungen zur Reinigung, Stichpunkt „Wohin mit der kalten (!) Asche“. Stelle geeignete Werkzeuge und einen Ascheeimer zur Verfügung.
- Rauchmelder: Informiere über die Position der Rauchmelder und bitte darum, diese nicht zu manipulieren.
- Umweltaspekte: Erkläre, warum nur trockenes, unbehandeltes Holz verwendet werden sollte und warum das Verbrennen von Abfällen tabu ist.
Erstellung einer benutzerfreundlichen Bedienungsanleitung
Eine gut gemachte Bedienungsanleitung kann Dir und Deinen Gästen viel Ärger ersparen. Hier ein Vorschlag, wie Du sie gestalten könntest:
1. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anzünden:
- Öffne den Luftregler vollständig.
- Lege zerknülltes Papier in den Feuerraum, ggf. mit einer kleinen (!) Menge Kaminanzünder.
- Schichte das Anzündholz pyramiden- oder blockhausförmig um das zerknüllte Papier.
- Zünde das Papier an mehreren Stellen an.
- Schließe die Tür, aber nicht vollständig.
- Warte, bis das Feuer gut brennt, dann größere Holzscheite nachlegen.
2. Regulierung des Feuers:
Erkläre, wie man mit dem Luftregler die Intensität des Feuers steuert.
Zeige, wie man die optimale Brenntemperatur erreicht und hält.
3. Sicherheitshinweise:
Nie unbeaufsichtigt brennen lassen.
Kinder und Haustiere vom Ofen fernhalten.
Keine brennbaren Gegenstände in der Nähe platzieren.
4. Reinigung und Wartung:
Ein sehr wichtiger Punkt, der erklärt werden muss, ist wie mit der Asche beim Verlassen der Wohnung umgegangen werden muss. Muss der Kamin bzw. Ofen komplett aschefrei sein? Die Asche darf nach meiner Einschätzung frühestens nach 2 Tagen Lagerung in einem Ascheabfallbehälter mit Deckel im Hausmüll entsorgt werden, da, nach meiner Beobachtung, bis dahin immer noch Glutreste vorhanden sein können!
Anleitung zur sicheren Entfernung der erkalteten (!) Asche.
Wann und womit soll die Asche entfernt werden?
Wie und wo soll die kalte (!) Asche entsorgt werden?
Hinweise zur regelmäßigen Reinigung der Glasscheibe.
5. Troubleshooting:
Was tun, wenn der Ofen raucht?
Wie geht man mit einem zu heißen Ofen um?
Vergiss nicht, Deine Anleitung mit Bildern oder Skizzen zu versehen. Das macht sie noch verständlicher und benutzerfreundlicher.
Spätestens jetzt ist auch klar, dass es das von mir am Anfang beschriebene Szenario „Gast kommt zu einem knisternden Feuer nach Hause“ nicht geben darf! Leider, ja. Aber Sicherheit geht eindeutig vor!
Du bist nicht selbst vor Ort und kannst nicht selbst in kürzeren Abständen nach den Feuerstellen sehen? Wer macht soll diese Aufgabe übernehmen? Dieser Punkt muss unbedingt vor der Vermietung geklärt werden!
Verbrauchskosten: Inklusive vs. Exklusive Modelle
Jetzt kommen wir zum Thema Geld – immer spannend, oder? Bei der Vermietung Deiner Ferienunterkunft mit Kaminofen stehst Du vor der Frage: Sollen die Verbrauchskosten für das Holz inklusive sein oder nicht?
Inklusive Modell
Vorteile:
- Einfache Handhabung für Dich und Deine Gäste.
- Kein Aufwand für die Abrechnung.
- Gäste fühlen sich großzügig behandelt.
Nachteile:
Risiko von übermäßigem Verbrauch.
Möglicherweise höhere Kosten für Dich.
Exklusive Modell
Vorteile:
Genaue Abrechnung des tatsächlichen Verbrauchs.
Anreiz für Gäste, sparsam mit dem Holz umzugehen.
Nachteile:
Zusätzlicher Verwaltungsaufwand.
Könnte als „kleinlich“ wahrgenommen werden.
Mein Tipp? Biete ein Grundkontingent an Holz kostenlos an und berechne nur den Mehrverbrauch. So hast Du die Vorteile beider Modelle und Deine Gäste fühlen sich fair behandelt.
Wichtige Änderungen ab dem 01.01.2025: Was Vermieter wissen müssen
Aufgepasst! Ab dem 1. Januar 2025 gibt’s neue Spielregeln für unsere geliebten Kaminöfen. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick zu dem Thema:
Kurzzeitvermietung Kaminofen Verordnung, was hat es damit auf sich?
Genehmigung und Zulassung
Der Kaminofen muss natürlich weiterhin den aktuellen gesetzlichen Vorschriften entsprechen, insbesondere der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV).
Strengere Regeln für Kamin- und Holzöfen
Für alle Kamin- und Holzöfen gelten in Deutschland ab dem Jahr 2025 strengere Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Werte. Viele alte Kachelöfen und Kaminöfen müssten daher bis zum Jahreswechsel 2024/2025 mit Feinstaubfiltern modernisiert oder, schlimmstenfalls komplett ausgetauscht werden, Bei einem höheren Schadstoffausstoß hat der Ofen kalt zu bleiben bzw. ist sein Betrieb illegal. Die weitere Nutzung nicht nachgerüsteter Kaminöfen kann Bußgelder bis zu 50.000 Euro zur Folge haben. Ausnahmen gelten (noch?) für offene Kamine.
Wer einen Kamin- oder Holzofen im Haus hat, sollte also dringend prüfen, ob er von der Regelung betroffen ist, und danach sorgfältig durchrechnen, ob sich das Nachrüsten überhaupt lohnt, , wenn sie die neuen Grenzwerte nicht eingehalten werden.
Wer das Alter seines Geräts nicht kennt, kann ggf. mithilfe des Typenschildes auf der Rückseite und einer Datenbank des Industrieverbandes Haus-, Heiz- und Küchentechnik Informationen über die Abgaswerte und Emissionsdaten finden. Auch der Schornsteinfeger kann die Angaben ermitteln.
Was bedeutet das für Dich als Vermieter? Ganz einfach: Check Deinen Ofen! Ist er fit für 2025? Falls nicht, plane rechtzeitig die Nachrüstung oder den Austausch. Das mag zwar erstmal nach Aufwand klingen, aber sieh es positiv: Ein moderner, effizienter Ofen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein echtes Verkaufsargument für Deine Ferienwohnung.
Ich fasse nochmal kurz zusammen
Kaminöfen können ein wertvoller Bestandteil Deiner Ferienimmobilie sein, bedürfen aber mehr Überlegungen als beispielsweise ein Herd.
- Kaminöfen sind sicherlich echte Buchungsmagneten für Deine Ferienwohnung, sie sind aber auch gerade in der Kurzzeitvermietung eine Herausforderung.
- Mit den richtigen Gasthinweisen und einer guten Bedienungsanleitung machst Du es nicht nur Deinen Gästen leichter, Du sicherst damit auch Dein Eigentum.
- Überlege Dir gut, wie Du die Verbrauchskosten handhabst.
- Die neuen Verordnungen ab 2025 bringen Herausforderungen und ggf. einen großen, sehr großen Kostenaufwand. Schau Dir in diesem Fall Deine Kalkulation noch einmal genau an.
P.S.: Vergiss nicht, Dich regelmäßig über Änderungen in den Verordnungen zu informieren. Die Welt der Kaminöfen ist ständig in Bewegung – genau wie das Feuer in Deinem Ofen!
Noch ein Wort zu der Aufgabe des Schornsteinfegers
Der Schornsteinfeger spielt eine entscheidende Rolle bei der Installation eines Kaminofens und ist in mehreren Phasen des Prozesses involviert:
Vor der Installation:
- Der Schornsteinfeger führt eine Vor-Ort-Begehung durch, um die Eignung des Schornsteins für den Kaminofen zu prüfen.
- Er beurteilt, ob der Schornstein ausreichend groß und für feste Brennstoffe geeignet ist.
- Der Experte prüft den Schornsteinzug und gibt Empfehlungen zur optimalen Positionierung des Ofens.
- Er berät zu baulichen Anforderungen und möglichen notwendigen Veränderungen, wie z.B. die Installation eines neuen Schornsteins.
Planung und Genehmigung:
Der Schornsteinfeger informiert über baurechtliche Bestimmungen und Emissionsvorschriften.
Er überprüft, ob die geplante Installation den Sicherheitsvorschriften entspricht, insbesondere hinsichtlich Brandschutzes und Abständen zu brennbaren Materialien.
Seine Zustimmung muss vor der Installation eingeholt werden, oft mittels eines speziellen Formblatts.
Nach der Installation:
- Der Schornsteinfeger führt eine obligatorische Abnahme des installierten Kaminofens durch.
- Er prüft die Tauglichkeit und sichere Benutzbarkeit der Abgasanlage.
- Der Experte kontrolliert die korrekte Installation, Stabilität und Sicherheitsabstände des Ofens.
- Er überprüft die Dichtigkeit der gesamten Anlage und die Eignung des Schornsteins.
- Der Schornsteinfeger stellt sicher, dass die Verbrennungsluftversorgung ausreichend ist.
Dokumentation und Genehmigung:
Nach erfolgreicher Prüfung stellt der Schornsteinfeger die Betriebserlaubnis aus.
Er dokumentiert die Abnahme und führt den Kaminofen in sein Kehrbuch ein.
Laufende Kontrollen:
Der Schornsteinfeger führt regelmäßige Reinigungen und Überprüfungen durch, in der Regel zwei- bis dreimal jährlich. Auch diese Kosten sollten sich in Deiner Kalkulation wiederfinden.
Die Rolle des Schornsteinfegers ist somit essenziell für die Sicherheit, Effizienz und Legalität des Kaminofenbetriebs. Seine Expertise gewährleistet, dass alle relevanten Vorschriften eingehalten werden und der Kaminofen sicher betrieben werden kann.
Wenn Du Dich jetzt fragst, ob wir in unseren Ferienwohnungen einen Kamin, Kaminofen oder Kachelofen haben, dann kann ich Dir ganz klar sagen: Nein. Ich bewundere jeden Vermieter, der so eine Feuerstelle in der Kurzzeitvermietung anbietet und noch ruhig schlafen kann.
Aber, halt stopp. Es gibt mit dem Elektrokamin durchaus auch feuerlose Alternativen.
Der Elektrokaminofen als Alternative?
Auch an der elektrischen Variante der Kaminöfen ist ganz offensichtlich die Entwicklung nicht vorbeigegangen und sie sehen dem Original ähnlich.
Vor dem Sicherheitsaspekt sind diese mit Strom betriebenen Öfen eine richtig gute Alternative. Auch für alle Vermieter die gerne ruhiger schlafen. Natürlich müssen hier die Betriebskosten, Stichpunkt Stromverbrauch im Auge behalten werden.
Live-Video: Kaminofen in der Kurzeitvermietung, was Du beachten musst
In meinen „Kaffeesätze für Vermieter“ Lives wurde natürlich auch über das ein oder andere zum Thema gesprochen 😉