Manch ein Vermieter denkt sich im derzeitigen „Energiepreis Schock“, dass wenn die Heizkosten und Stromkosten ins unermessliche, bei weitem nicht kalkulierte Preisbereiche, steigen, dass dann eine Vertragskündigung möglich und rechtens sei.
Sicherlich ist das eine spannende Überlegung. Wenn jedoch sogar Gasanbieter seitens des Staates, oder besser gezwungenermaßen der Einwohner des Staates ,durch eine staatlich verordnete Umlage unterstützt werden, damit die Gasanbieter ihrer vertraglichen (! 3 Ausrufezeichen) Lieferverpflichtung nachkommen können – dann könnte man das schon als Zeichen der Vertragssicherheit heranziehen.
Ein Zwischensatz in eigener Sache!
Das ganze hier ist natürlich keine Rechtsberatung, sondern nur meine Meinung
Und weiter geht’s mit dem Vertragsthema!
Zu deutsch, ich kann mir aus heutiger Sicht echt nicht vorstellen, dass man als Vermieter mit der Begründung der exorbitant gestiegenen Energiepreise aus einem entsprechenden Kurzzeitmietvertrag raus kommt. Schlimm ist allein schon, dass ich aus heutiger Sicht sagen bzw. schreiben muss. So sehr im Wandel ist alles.
Anders sieht es natürlich sofort anders aus, wenn Energielieferungen gedrosselt werden … vermute ich mal …
Zurück zum Thema Energiepreise!
Derzeit wissen wir kaum, was uns in der nächsten Heizsaison, die übrigens für uns im Norden schon Anfang September beginnt, erwartet. An Kosten und gegebenenfalls Beschränkungen seitens des Staates. Das kann und darf uns aber nicht hindern, zumindest eine Kostenkalkulation mit den bekannten Kosten zu erstellen.
Wie verhalten sich andere Ferienimmobilien Anbieter?
Wenn ich mir derzeit die seitens meiner Mitbewerber für den Winter aufgerufenen Kurzzeitvermietungspreise anschaue, bekomme ich recht oft Fragen. Fragen, ob da von vielen Anbietern die Entwicklung der Energiepreise ausgeblendet wird. Auf Nachfrage habe ich schon Antworten wie, besser schlecht vermietet als gar nicht, bekommen. Diese „Denke“ kann ich nachvollziehen, ähnlich habe ich selbst auch gedacht. Früher! Und musste schon vor Jahren feststellen, dass die Grenze zur schwarzen Null bei engen Kalkulationen sehr schnell überschritten wird. Leider in die für mich als Anbieter falsche Richtung.
Hohe Energiepreise - Mein Fazit
Mit dieser Erkenntnis habe ich meine Nebensaisonpreise bereits vor Jahren neu kalkuliert und kann heute bei Preisänderungen auch schnell die Auswirkungen auf meine Vermietungskosten ausrechnen. Und habe entsprechend auch bereits in diesem Sommer mit meinen „Heizsaisonpreisen“ bestmöglich reagiert.
Der Deutscher Ferienhausverband überrascht mich, ein Nachtrag
Im Herbst 2022 hat auch der „Deutscher Ferienhausverband“ eine Pressemitteilung mit „Tipps im Umgang mit steigenden Nebenkosten“ in der Kurzzeitvermietung veröffentlicht. Darin wird empfohlen, die Objekte lieber zu vermieten als ggf. in der Heizsaison nicht zu vermieten. Man solle lieber vermieten, als die Ferienwohnung leer stehen zu lassen. Die Einnahmen könnten zwar „unter Umständen“ die Rendite schmälern, aber die Vermietung würde sich trotzdem lohnen:
Mich hat diese Zusammenfassung sprachlos gemacht.
Mein Glöckchentipp zum Thema Energiepreis Schock
Rechne Dir aus, wie viel Energiekosten für Dein Objekt im Winter für eine Woche anfallen! Und dann guck Dir Deine veranschlagten Mietpreise mal an.
Umfragen zum Thema Energiepreis Schock und meine Meinung dazu
Passend zu seiner oben beschriebenen Pressemitteilung hat der „Deutscher Ferienhausverband Umfrage“ ein Umfrage zum Thema gemacht. Mit für mich erstaunlichen Ergebnissen. Diese kann ich nicht prüfen, aber ich kann mir Gedanken dazu machen.
So sollen zum Beispiel über 25 % der befragten Gastgeber ihre Preise in der derzeitigen Situation nicht verändert haben. Entweder nutzen die Gastgeber Energiequellen, die (noch) nicht von den extremen Preissteigerungen betroffen sind oder haben vorher eine extreme Gewinnmarge gehabt. Alles andere kann ich mir betriebswirtschaftlich nicht erklären.
Schon „Privatleute“ sind derzeit verzweifelt über die zu erwartenden Energiekosten in den Wintermonaten. Immer wieder wird in den Medien über sich vervielfachende Kosten und die entsprechenden Kostensteigerungen für Privathaushalte berichtet. Also frage ich mich, was dann bei den Energiekosten für eine Ferienwohnung kostenmäßig anders sein sollte. Vor allem in den Wintermonaten. Also in einem Zeitraum, in dem nun mal die Heizkosten anfallen.
Ich hoffe sehr, dass die betreffenden Eigentümer diese Entscheidung ohne Existenzgefährdung überstehen.
Eine weitere Angabe in der Umfrage hat mich ähnlich überrascht. So sollen nur 10% der an der Umfrage teilnehmenden Vermieter eine Schließung über die Wintermonate als probates Mittel gegen die Energiekosten gewählt haben. Hier hätte ich weit mehr erwartet. Zumindest in meiner näheren Umgebung haben mehr Vermieter ihre Immobilien über den Winter abgeschlossen als noch vermietet wird. Ähnliches beobachte ich übrigens bei den Hotels, wenn man den hiesigen Zeitungsmeldungen glaubt. Da wurde wohl mit einem spitzeren Stift gerechnet …