Beherbergungsverbot wegen Energiekosten?

Beherbergungsverbot wegen Energiekosten?

Die Energiekosten und auch die Heizkosten steigen! Die einen haben Glück, weil noch ein Vertrag mit Preisbindung besteht, die anderen leider nicht. Jetzt fällt aber selbst auf diejenigen mit noch bestehender Preisbindung der Hammer in Form einer neuen Umlage. Die Gasumlage, die für „stabile“ Energieversorgung erhoben wird.

Leider schaut es so aus, als wenn nun auch der nächste Winter ein sehr anstrengender für uns Vermieter wird. Und auch wenn ich das bei dem aktuellen sommerlichen Wetter gerne ausblenden würde … wir müssen uns damit befassen:

Und nun? Weiß heißt das für uns Vermieter? Droht uns ein Beherbergungsverbot wegen steigender Energiekosten?

Steigerung durch den Gaspreis

Mach Dir keine Gedanken darüber, dass Du beim Bau auf ein anderes Heizsystem hättest setzen sollen. Dazu ist es jetzt a) zu spät und b) Umrüstungen sind bis morgen kaum möglich.

Also bleibt „nur“, sich mit der Gas-Preisentwicklung zu beschäftigen. Und spätestens seit Bekanntwerden der „Gasumlage“ dürfen das fast 50% aller Haushalte in Deutschland und eben sehr viele Großabnehmer in der Industrie. Spannend ist für mich das Detail, dass Bayern auch hier ausschert. Hier heizen wohl nur ca 35% aller Haushalte mit Gas. Inwieweit die bayrische Industrie diesen Wert wieder deutschlandweit vermittelt – keine Ahnung?

Energiekosten in der Ferienvermietung in nicht so einfach

Wenn Energiepreise bei Dir jetzt schon separat abgerechnet werden, dann herzlichen Glückwunsch. Dann bist Du mit dem Thema jetzt fast schon fertig. Außer … dass Du natürlich die aktuelle Preisentwicklung im Auge behalten musst, damit Du korrekt abrechnest. Und Deinem Gast bei der Anreise den entsprechenden Preis mitteilst.

Heizkosten in der Ferienvermietung, der einfache Teil

Für jeden, der “alle“ Kosten in seine Kalkulation einpreist, einpreisen muss, wird’s nun leider in diesem Winter nicht einfacher. Die Kosten müssen bzw. sollten eingepreist werden … oder man vermietet erst gar nicht in der Heizperiode.

Nachteil, ewig im Voraus ausgebucht sein

Darüber braucht sich aber nur der Vermieter Gedanken machen, der schon bis 2025 durchgängig ausgebucht ist. Spaß natürlich. Diese Vermieter bekommen mit dem „falschen“ Energielieferanten ganz andere Probleme.

Politik: Kein Vermietungsverbot mehr!

Gut, das hat sich für meine Begriffe für diesen Winter eh erledigt. Zumindest hier auf Rügen. Viele Vermieter machen hier ab spätestens Ende September „dicht“. Dazu muss man wissen, dass hier die Heizsaison wesentlich früher als auf dem Festland anfängt, weil es schlicht entsprechend kalt draussen ist. Und, man muss wissen, dass dann traditionell die Niedrigpreiszeiten anfangen. Mit den im Galopp steigenden Energiepreisen macht Vermietung so schnell keinen Sinn mehr.

Die Heizperiode geht hier am Meer übrigens locker bis Juni. Das wird nach den ganzen Corona-Jahren also der nächste schwere Winter.

Saisonverlängernde Maßnahmen

Seit vielen Jahren wird deswegen in der Branche auf Wellnessangebote gesetzt. Viel mehr muss ich jetzt eigentlich nicht dazu sagen oder? Wellness = Energiefresser, wenn nicht die ultimative Energiequelle angezapft wurde. Große Hotels wurden in MV laut Zeitungsberichten seitens der Energieträger (?) bereits darüber informiert, dass sie bei entsprechender Knappheit vom Netz genommen werden. Inwieweit das gehen soll, ein Haus ohne Heizung geht im Winter schlicht kaputt, weiß ich nicht. Ggf. darf nur ein Grundbedarf entnommen werden. Inwieweit das dann kein Vermietungsverbot darstellt, ist wieder eine andere Frage.

Zurück zu uns Kleinanbietern

Meine Empfehlung: guckt Euch die Verbräuche Eurer Immobilien genau an. Und passt Eure Kalkulationen an! Ich hoffe sehr für jeden Einzelnen, dass er seine tatsächlichen Verbräuche für die einzelnen Jahreszeiten kennt. So lassen sich die Heizkosten für die nächste Heizperiode am einfachsten berechnen.

Hochsaison subventioniert Nebensaison

Das Thema wird natürlich nicht erst seit gestern auf den social media Kanälen diskutiert. Mit zum Teil sehr spannenden Meinungen, zum Beispiel dass man „einfach“ den Mietpreis um 5 EUR pro Nacht erhöht und dann hat man die Mehrkosten wieder drin. Von solchen Rechnungen halte ich nicht viel. An meinem eigenen Beispiel sehe ich, dass ich in den diesjährigen Sommermonaten 1/10 vom Verbrauch in den Wintermonaten 2021/22 hatte. Und da sprechen wir noch von einem milden Winter.

Faire Kostenaufteilung

So halte ich es auch in meiner Firma. Kleinaufträge werden auch nicht durch Großaufträge subventioniert. Prinzipiell werden von mir für alle Geschäftsvorgänge sämtliche Kosten berücksichtigt und umgelegt. Immer mit dem Wissen, dass die nächsten Abrechnungen für Energie, Einkauf usw. garantiert kommen und bezahlt werden wollen.

Ist ein neues Beherbergungsverbot also kein Thema?

Das glaube ich leider nicht, da bereits große Hotels in 2022 die entsprechenden Schreiben betreffs ihrer Belieferung mit Heizenergieträgern erhalten haben. Das ist für mich ein Verbot durch die Hintertür.
Und wenn die EU nun schon verlangte, dass von August bis März 2023 15% der benötigten Gasmenge (Referenzeitraum die letzten 5 Jahre) einzusparen sind, dann wird mir leicht Angst. Die letzten Jahre hatten wir hier im Norden sehr, sehr milde und dazu kurze Winter, die durch die Corona-Beherbergungsverbote ergänzt wurden. Entsprechend hat sich der Gasverbrauch gestaltet.
Aus diesem Grund halte ich ein Beherbergungsverbot, wie auch immer es dann heißt, leider nicht für unmöglich.

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