Ferienwohnung vermieten mit Travanto? Was ist das Travanto und kann es Dir als Ferienimmobilienvermieter helfen, erfolgreich zu vermieten?
Ferienwohnung vermieten mit Travanto? Was ist Travanto?
Travanto ist, wenig überraschend, eine Buchungsplattform, Gastgeber können zwischen Direktbuchung mit Channelmanger (Kosten 2024 mit netto 10% Provision auf den kompletten Brutto-Mietbetrag inklusiver aller Kosten) und Anfrage (Preis 2024 ab 21.90 EUR netto pro Monat für die erste Wohnung) wählen.
Laut eigener Aussage:
Auf Travanto finden Sie über 80.000 Ferienwohnungen und Ferienhäuser
Slogan: Maximale Auslastung minimaler Aufwand.
Gibt es Erfahrungsberichte über Travanto?
Eine Nutzer-Bewertung kann auch für dieses Portal auf Trustpilot eingesehen werden: hier lesen.
Als Vermieter sind natürlich eher die Vermietermeinungen zu dem Portal als die der Gäste interessant. Wobei natürlich auch die Gäste mit dem Angebot zufrieden sein müssen. Ich hätte also lieber getrennte Bewertungen 😉
Eine Vermietermeinung wurde zum Beispiel am 27.04.2024 gepostet. Ich sach mal so, viel Spaß beim Lesen …
Augen auf bei der Wahl der Buchungsplattform wäre hier fast gemein zu sagen, im Moment hat man doch an vielen Stellen das Gefühl, das am Service gespart wird. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel 😉
Inwieweit der für ein Onlinebuchungsportal günstige Vermittlungspreis von netto 10% ggf. dafür sorgt, dass das Objekt bei den angeschlossenen Kanälen auf Grund der dann auch noch geteilten Provision gaaaanz weit hinten einsortiert wird, darüber könnte ich nur spekulieren.
Ich selbst habe aber mit einer ähnlichen Konstellation mit einem anderen Anbieter schon vor über 10 Jahren nicht gerade überzeugende Ergebnisse erzielen können. Auch aus diesem Grund habe ich mich von den Online-Buchungsplattformen verabschiedet.
Überhaupt denke ich bei Travanto immer an Trivago.
Laut eigener Aussage ist Trivago jedoch (Zitat) „… eine Metasuchmaschine, die die Preise und Angebote für Unterkünfte von vielen verschiedenen Online-Buchungsseiten miteinander vergleicht.“
Quelle: Trivago
Der Buchungsablauf über Trivago
Wenn Du als Nutzer auf ein Angebot auf der Trivago-Seite klickst wirst Du für die Buchung zu einer Buchungsseite weitergeleitet. Nachdem Du auf der Buchungsseite gezahlt hast erhältst Du eine Bestätigungs-E-Mail.
Bestenfalls ist Travanto also bei Trivago mit gelistet 😉 Das habe ich aber nicht recherchiert.
Vermietungs-Sommer 2024 Top oder flop?
Unser Thema ist jedoch Travanto. Die Buchungsplattform rauschte im Sommer 2024 durch den Blätterwald und genau über den Inhalt dieses Artikels (OZ, 25.06.2024) möchte ich schreiben.
Mit der Überschrift „Urlaubswoche an der Ostsee kostet Familie mindestens 1.000 EUR“ startet der Artikel mit einem Preisvergleich zwischen den Ferienunterkünften auf Rügen (1.253 €), Usedom (1.160 €), Fehmarn, Sylt (1.788 €), Amrum (1.762 €) und in Kühlungsborn (1.305 €) und Warnemünde (1.387 €).
Grundlage für den Vergleich sind natürlich die Preise auf der Plattform Travanto. Wir selbst hätten diesen ermittelten Durchschnittspreis selbst zzgl. der 10%igen Provision gedrückt. Solche Preisvergleiche sind in meinen Augen oft Platzhalter mit wenig Aussagekraft.
Grundlage für den Vergleich sind natürlich die Preise auf der Plattform Travanto. Wir selbst hätten diesen ermittelten Durchschnittspreis selbst zzgl. der 10%igen Provision gedrückt. Solche Preisvergleiche sind in meinen Augen oft Platzhalter mit wenig Aussagekraft.
Interessant ist an dem Artikel ein anderer Punkt für mich. Die aktuelle durchschnittliche Belegungsrate der auf Travanto angebotenen Unterkünfte in den Sommerferien 2024.
Hier landeten Rügen und Usedom mit 63 und 64% auf den hinteren Rängen. Im Übrigen sieht es auf Rügen im Sommer 2024 genau nach diesen 63% aus. Sprich die Insel ist leer und die Bäderküste übertraf sich mit Frühbucherangeboten (!) für den aktuellen Sommer. Das waren alles unglaubliche Szenarien und die Insel ober besser die Vermieter schienen ratlos.
Aber auch wenn Rügen und Usedom das Schlusslicht gaben, so viel besser sieht es an anderen Orten aktuell auch nicht aus: Kühlungsborn 71%, Warnemünde 74%, Fehmarn 74%. Amrum bildete mit 86% in meinen Augen die einzig „normale“ Vorbuchungsquote ab. Ob es daran liegt, dass es auf dieser Insel nicht so einen exorbitanten Unterkunftszuwachs wie in anderen Gebieten gibt? Für Sylt fehlten leider die Zahlen, diese dürften gerade nach den letzten Aktionen gegen den Ferienwohnungswildwuchs wirklich interessant sein, oder?
Sicherlich wären solche durchschnittlichen Belegungsraten generell für Vermieter interessant. Ich selbst habe nun das Glück, dass ich genau wie unsere Ferienunterkünfte selbst auch auf Rügen wohne und zusätzlich über meine Werbefirma Kontakt zu Vermietern (kleine und große) auf der ganzen Insel habe, zum Teil seit vielen Jahren.
Man kennt sich und redet dann auch schon mal offen über die aktuelle Situation. Interessant ist, dass nicht nur einige wenige Vermieter hinten runterfallen, wie seinerzeit bei dem Wechsel von der Zeitungswerbung zu den Internetportalen.
Die Misere zog sich durch die ganze Bandbreite, von den Bookinganbietern bis zu den Nischenangeboten. Dazu die ganzen „Frei“ Schilder selbst in den Sommerferien. Für Rügen bzw. die Ostsee ein bisher unvorstellbares Szenario.
Die von Travanto veröffentlichten Belegungsraten bestätigten meinen persönlichen Eindruck. Und (!) bestätigen mir auch, dass sich keiner mehr auf ein Onlinebuchungsportal verlassen braucht. Wenn in einem Urlaubsgebiet ein Überangebot besteht, es mehr Unterkünfte als suchende Gäste gibt, muss der Vermieter sich kümmern.
Meine Empfehlung
- Gebuchte Inserate optimieren
- Ggf. mit kleinen Rabattaktionen auf den Onlineportalen präsenter sein
- Überlegen, was man noch für Werbemöglichkeiten hat, ggf. social media nutzen (das wäre ein eigenes Thema für sich)
- Eine eigene SEO-optimierte Webseite
- Natürlich das eigene Angebot weiter entwickeln, am Ball bleiben
Insofern ist diese Zeit doch ein wenig mit der Übergangszeit von der Zeitungswerbung zum Internetangebot vergleichbar. Wer nicht am Ball bleibt und sich dafür interessiert, was aktuell möglich ist (und was nicht), der läuft in Gefahr hinten runterzufallen.
Nach Jahren des Wachstums scheint sich gerade eher eine Marktbereinigung anzudeuten, nennen wir es „eine spannende Zeit in der Vermietung“.
Ich habe auch ein Video zum Thema: Ferienwohnung vermieten mit Travanto zusammengestellt.